Überzeugend strukturiert
Obwohl die Nutzung von Plastik mittlerweile fast schon verpönt ist, ist es noch immer ein Wegwerfprodukt, das leichtfertig mal „eben schnell“ genutzt wird: ob Frischhaltefolie, Strohhalm, Luftballon oder Einwegtüte. Doch es gibt Gegenbewegungen, sowohl in der Gesellschaft als auch der Politik: Dem Plastikirrsinn wird der Kampf angesagt. Verena Klaus teilt Tipps und Tricks, wie wir mit einfachen Mitteln sinnvolle Alternativen finden.
„Oft können wir schon mit 20 Prozent Einsatz 80 Prozent Erfolg haben, wenn wir uns auf die richtigen Punkte fokussieren.“
Wie das Zitat schon behauptet, kann man bereits große Effekte erzielen, wenn man an wirksamen Punkten ansetzt. Irgendwann ist es ein Selbstläufer, denn man findet immer mehr Dinge, die man durch Nichtplastik ersetzen kann. Auch die Autorin dieses Buches macht keinen Hehl daraus: Es ist ein Ausprobieren und Dazulernen – niemand wird über Nacht zum großen Plastikmüll-Vermeider. Aber es macht irgendwann auch Spaß zu sehen, wo im Haushalt bereits Plastik eingespart werden konnte.
Und es ist ein großes Umweltproblem, das an dieser Stelle nicht ausführlich aufgerollt werden soll. Auch die Autorin hält sich damit nicht auf – da gibt es Literatur zu genüge. Stattdessen erzählt sie von ihren Erfahrungen, wie sie zum Plastikvermeiden gekommen ist, und listet dann säuberlich nach Kategorien auf, wie und wo man Plastik vermeiden oder durch nachhaltigere Produkte ersetzen kann.
Selbstverständlich habe ich mich auch im Selbstversuch mit dem Buch an das ein oder andere gewagt. Im Kapitel „Sauber. Haushalt“ stellt Verena Klaus z.B. jene Grundmittel dar, die eigentlich schon ausreichen, um Putzmittel selbst zu herzustellen: Natron und Zitronensäure (in der Drogerie erhältlich) sowie Essigessenz (in Glasflaschen in den meisten Supermärkten zu bekommen). Diese bilden die Basis für Reiniger, die selbst hartnäckige Kalkflecken im Bad angehen sollen. Und was soll man sagen: Es funktioniert tatsächlich. Mittlerweile sind aggressive Reiniger aus meinem Haushalt verschwunden und durch natürliche Mittel ersetzt.
„Wer klein und einfach anfängt, wird nach und nach gute Lösungen für sich finden.“
Viele interessante Rezepte, Tipps und Tricks stellt das Büchlein vor und zieht einen begeistert mit. Obwohl es nicht viel hermacht und der Inhalt eher lieblos dargestellt wird, liest es sich sehr einnehmend – Verena Klaus stellt sich als eine sehr sympathische Autorin heraus, die durch ihre Art, zu schreiben, gute Laune verbreitet. Daher bietet dies einen erfrischenden Gegensatz zum drögen Aufbau des Buches.
Fazit
Ob dieses Buch nun so viel mehr bietet als Bücher gleicher Art, kann ich nicht sagen. Ich bin jedoch sehr zufrieden damit und blättere immer wieder gerne durch, wenn mir wieder etwas einfällt, das ich gerne plastiklos ersetzen würde. Bisher hatte das Buch immer eine sinnvolle Antwort parat.
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