Was geschah wann?

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Carola Krauße-Reim
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonApr 2024

Wissen

Umfangreich, aber nicht ganz ohne Fehler. Geographische und geschichtliche Vorkenntnisse sind nötig.

Ausstattung

Auf den ersten Blick eher verwirrend als erklärend.

Geschichte einmal anders erklärt.

Für viele ist Geschichte eine eher trockene, wenn nicht sogar ermüdend langweilige Wissenschaft. Es wimmelt nur so von Jahreszahlen und Personen, die meist schon lange tot sind. Die gibt es auch in dem bereits 2016 erschienen Buch aus dem Kindersley Verlag, allerdings sind sie nicht in Texte gepackt, sondern geben auf diversen Karten Auskunft über die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte.

Vom Beginn der Menschheit bis heute

Die 70 Karten zeigen die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse vom Anbeginn des Menschen bis in unsere heutige Zeit. Die vier Kapitel „Frühzeit & Antike“, „Das Mittelalter“, „Die Neuzeit“ und „Das 20. & 21. Jahrhundert“ werden jeweils mit einer Zeitleiste begonnen, welche die wichtigsten Eckdaten nennt. Danach folgen Karten, die sich einem speziellen Sujet widmen. Neben den eher allgemein bekannten Themen, wie „Die Griechen“ oder „Der zweite Weltkrieg“ werden durchaus auch Bereiche der Geschichte gezeigt, die weit seltener zur Sprache kommen, wie „Afrikas große Königreiche“, „Lebensmittelhandel“ oder „Das Rennen zum Südpol“. Schon bei der Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses wird ersichtlich, dass Geschichte viel mehr sein kann als wir allgemein im Schulunterricht kennenlernen. Und schon ist das Interesse geweckt, denn einmal in das Thema „Öffnung Japans“ oder „Chinesische Schatzschiffe“ einzutauchen, verspricht nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch viel Schmökerspaß.

Eine Herausforderung

Die Karten sind bunt aufgemacht und enthalten stichpunktartige Kommentare. Auf den ersten Blick ist also alles sehr ansprechend, doch sobald man sich mit dem dargestellten Thema befassen will, ist erst einmal Verwirrung angesagt. Die Legende hilft zwar sich zurecht zu finden, doch es braucht Zeit, die Karten wirklich lesen zu können. Wo setzt das Ereignis geographisch ein, was muss ich alles beachten und wer wanderte noch mal von wo nach wo? Das Buch ist für Jugendliche ab 10 Jahren empfohlen, doch es bedarf fundierter Grundkenntnisse in Geographie und sogar in Geschichte, denn teilweise sind die Karten nur rudimentär beschriftet und manche der genannten Personen werden nicht grundlegend erklärt, also als bekannt vorausgesetzt. Selbst für Erwachsene sind die Karten nicht sofort lesbar und können eine ganz schöne Herausforderung sein. Doch wenn man sich Zeit lässt, sich in die Karten zu vertiefen, kann man wirklich viel Interessantes und Spannendes lernen. Denn z.B. „Die Luftfahrtgeschichte“, „Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg“ oder „Die Seidenstraße“ dürften, wenn überhaupt, nur Randthemen im deutschen Geschichtsunterricht sein.

Nicht ganz ohne Schwächen

Es dürfte daher jede Menge Karten über Themen geben, die vielleicht nicht nur für Jugendliche Neuland sind. Die gegebenen Informationen kann man daher nicht alle auf ihre Korrektheit überprüfen. Man muss einfach hoffen, dass die Autoren gut recherchiert haben und alles richtig wiedergeben. Leider sind diese Autoren nicht genannt, ihre Fachkompetenz also kaum zu überprüfen. Doch selbst einem Fachmann kann mal ein kleiner Fehler unterlaufen, wie man sie z.B. in den Karten „Die Wikinger“ und „Weitere Erfindungen“ finden kann. In ersterer wird die norddeutsche Küste nur als Ort von „großen Überfällen“ bezeichnet, der wichtige Handels- und Siedlungsort Haithabu an der Schlei wird aber nicht erwähnt. In der anderen Karte wird der Karrenpflug als eine Neuheit aus Europa, im Jahr 650 erfunden, bezeichnet. Ihn gab es allerdings in einfacherer Ausführung schon im römischen Reich.

Fazit

Die Weltgeschichte in Karten zu verdeutlichen ist eine gute Idee! Aber man sollte geographische und geschichtliche Vorkenntnisse und vor allem Zeit mitbringen, denn die Karten sind komplex und keineswegs selbsterklärend. Zweifellos aber überzeugt die Freude am Schmökern in diesem Buch, die wohl jeden beim Aufschlagen des Buches befallen dürfte.

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