Hier werden Mythen versenkt.
Der Name „Titanic“ dürfte für sehr Viele ein Begriff sein, ist er doch ein Synonym für eine der größten Schiffskatastrophen der Menschheit. Als der Ozeandampfer am 15.4.1912 einen Eisberg rammt, lassen 1496 Menschen ihr Leben im eiskalten Nordatlantik. Schnell kamen Gerüchte auf, die sich teilweise bis heute gehalten haben oder sogar inzwischen als Wahrheit angesehen werden. Der Historiker und Germanist Malte Fiebing-Petersen räumt jetzt mit den Mythen auf und stellt klar, wie es wirklich war oder nie gewesen ist.
Von „praktisch unsinkbar“ bis „Musik bis in den Untergang“
Der Autor hat wahrscheinlich alle Behauptungen zusammengetragen, die allgemeinhin zur „Titanic“ und ihrem Untergang gemacht wurden. Das beginnt mit der Verwirrung über den Namen, die Behauptung, Vorschriften für die Anzahl der Rettungsboote wären missachtet worden, geht weiter über die angebliche Jagd nach dem „Blauen Band“, der eventuell fragwürdigen Besetzung des Kapitänsposten und lässt natürlich auch die legendäre Bordkapelle, die bis zum bitteren Tod gespielt hat, nicht unerwähnt. Dazwischen wird noch mit sehr viel mehr als Wahrheit angenommen Mythen aufgeräumt, unzweifelhafte Fakten geliefert und auch die Filmgeschichte zum scheinbar immer aktuellen Thema „Titanic“ gezeigt. Egal, was man je mit dem untergegangenen Ozeanriesen in Zusammenhang brachte – hier findet es Erwähnung. In kleinen Artikeln vermittelt Fiebig-Petersen sein geballtes Wissen, immer interessant und sehr kurzweilig. Obwohl enorm viele Fakten auf kleinstem Raum zu finden sind, wird es nie trocken oder gar langweilig. Im Gegenteil – man kann nicht aufhören zu lesen, hat man doch selbst bestimmt so manches geglaubt, was gar nicht gestimmt hat.
Klein, aber fein
Der Klartext-Verlag hat sich wieder an das altbewährte Muster der „Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“-Reihe gehalten: ein handliches Buch mit etwa 120 Seiten vollgepackt mit reichlich Wissen und angereichert mit unglaublich vielen Abbildungen, zusätzlichen Tabellen, „AHA!“-Artikeln und ein Quiz zum Überprüfen des Neugelernten gibt es auch noch. Dabei ist das Layout genauso übersichtlich, wie abwechslungsreich. Das besonders schöne sind die Fotos – von alten bis neuen Aufnahmen, von der Silbergabel bis hin zum Bauplan und Postkarten – alle transportieren die Geschichte der „Titanic“ und lassen die Katastrophe und ihre Nachwehen visuell greifbar werden.
Fazit
Ein Buch, das mit Irrtümern aufräumt und gleichzeitig viel Interessantes auf kurzweilige Weise vermittelt. Ein tolles Buch für alle Titanic-Fans! Doch Vorsicht: die Gefahr des Festlesens besteht – und das ist garantiert kein Irrtum!
Malte Fiebing-Petersen, Klartext
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