Let's Get Lost

Wertung wird geladen
Carola Krauße-Reim
10101

Sachbuch-Couch Rezension vonApr 2022

Wissen

Spannenden Erlebnisberichte und hilfreiche Tipps für Hobbyfotografen; E-Mail-Adressen der Profis werden im Anhang genannt werden

Ausstattung

Wunderschöne, oft großformatige und stets farbige Fotografien von Profifotografinnen und -Fotografen; eine übersichtliche Karte zur Lage der Orte und optisch sehr gut aufbereitete Berichte

Ein Buch für Hobbyfotografen und Urlaubsträumer

Der preisgekrönte Fotograf Finn Beales ist für seine außergewöhnlichen Landschaftsaufnahmen bekannt. Jetzt hat er sich mit zwanzig anderen hervorragenden Berufskolleginnen und Berufskollegen zusammengetan und dieses wunderbare Buch geschaffen.

Sehnsuchtsorte auf der ganzen Welt

Beales hat das großformatige Buch in die Kapitel „Gebirge“, „Karge Natur“, „Küste“, „Eis & Schnee“, „Flüsse und Seen“ und „Wälder“ eingeteilt. Vorgestellt werden Orte auf der ganzen Welt: entfernte und abgelegene Ziele, wie Kamtschatka, Russland oder Patagonien an der Südspitze Amerikas, aber auch Sehnsuchtsort quasi direkt vor unserer Haustür, wie die Dolomiten in Südtirol oder der Cornwall-Küstenpfad auf der britischen Insel. Eine großformatige Karte zeigt die Lage der vorgestellten Orte und ermöglicht sie auf einen Blick in die unterschiedlichen Kategorien einzuordnen.

Persönliche Berichte und Tipps

Was sofort ins Auge sticht, sind die ganz hervorragenden Fotografien. Ob seitenfüllend oder kleinformatig, ob raue Küsten, eisige Gletscher oder liebliche Täler und sonnige Strände – alles ist so wunderbar, dass man gar nicht anders kann, als sich zu verlieren. Und genau das will Finn Beales, denn wer sich verliert oder verläuft muss sich „intensiver mit seiner Situation und Umgebung auseinandersetzen“, man beginnt „den Ort zu fühlen“, lässt los und taucht ein.

Was die Fotografinnen und Fotografen gefühlt und erlebt haben, um an diese Orte zu gelangen, lassen sie uns in sehr persönlichen Berichten zu den Fotos wissen. Wir erfahren, wie schwierig es war in dünner Luft und in großer Höhe den Pastoruri-Gletscher in Peru zu besuchen; den windgepeitschten Glacier-Nationalpark in Montana-USA zu durchwandern oder den Wild-Atlantik-Way in Irland bei Sturm mit Windstärke 10 zu bewältigen.

Wir lesen aber auch von der Einmaligkeit Gorillas im Vulkan-Nationalpark in Ruanda zu fotografieren oder der Einsamkeit einer Wanderung durch Schwedisch-Lappland. Für die Hobbyfotografen unter der Leserschaft wird in jedem Artikel unter dem Stichwort „Durch den Sucher“ immer noch ein ganz spezieller Tipp gegeben, wie auch sie so stimmungsvolle Fotos machen können. Hier wird der Einsatz verschiedener Filter gezeigt, die besten Tageszeiten genannt, die Belichtungszeiten besprochen und noch viele Tipps mehr gegeben. Diese Hinweise können hilfreich sein und animieren zum Selbstversuch. Wer gezielt Fragen an die Profis stellen will, bekommt im Anhang eine kurze Vorstellung der einzelnen Fotografinnen und Fotografen, mitsamt mit einer personenbezogenen E-Mail-Adresse, die weiterhelfen soll.

Gelungene Mischung

Die Mischung aus Bildband und Ratgeber ist Beales durchgehend gelungen. Wer sich nicht für die Tipps interessiert, liest sie einfach nicht und erfreut sich nur an den Fotos und den persönlichen Berichten. Wer selbst fotografiert, bekommt vielleicht noch einige brauchbare Hinweise. Und wer, wie ich, nur gelegentlich zum Fotoapparat greift, könnte animiert werden, das öfters zu tun, denn schön „konservierte“ Sehnsuchtsorte können in schwierigen Zeiten das „Verlorengehen“ und Wegträumen erleichtern.

Fazit

Ein wunderbarer Bildband, der die ganze Schönheit unseres Planeten zeigt! Erstklassige Fotos gepaart mit Erfahrungsberichten. Die ganz persönlichen Tipps der Fotografinnen und Fotografen machen es leicht, verloren zu gehen und sich in die Wildnis dieser Erde zu träumen.

Let's Get Lost

Finn Beales, Prestel

Let's Get Lost

Ähnliche Sachbücher:

Deine Meinung zu »Let's Get Lost«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Film & Kino:
I Am a Noise

Die drei FilmemacherinnenMiri Navasky, Karen O‘Connor und Maeve O‘Boyle begleiteten Joan Baez einige Jahre lang. Sie waren bei ihrer Abschiedstournee 2019 dabei, die sie sich anfangs des Films noch gar nicht vorstellen konnte, und erhielten Einblicke in das Leben der Sängerin, wie sie wahrscheinlich bis jetzt kein Außenstehender bekommen hat. Titelbild: © Alamode Film

zur Film-Kritik