Geheimnisse der Tierwelt
- Frederking & Thaler
- Erschienen: Januar 2021
- 0
Eine Liebeserklärung an die Natur
Ben Rothery bezeichnet dieses Buch als eine „Hommage“ an seine Lieblingstiere; es ist eine persönliche Herzensangelegenheit, die er fertiggestellt hat, wobei er keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern auf das Einfangen des Faszinierenden legt. Es ist eine Verbildlichung der Wunderwelt Natur geworden und gleichzeitig ein Werk, das man bewundern möchte.
„Alle Geschöpfe in diesem Buch haben auf die eine oder andere Art Lebensweisen entwickelt, die sich im Verborgenen abspielen.“
Man merkt gleich zu Anfang, dass dieses großformatige Buch etwas sehr Persönliches ist: Bereits in der Einführung erzählt Ben Rothery von seinen Helden aus Kinderzeiten, David Attenborough und Indiana Jones, und seinem Wunsch, ebenso die Natur zu erforschen und zu retten sowie großartige Abenteuer zu erleben. Stets war die Tierwelt sein Begleiter, da er einen Großteil seiner Kindheit in Südafrika verbracht hat. Seine Eindrücke, seine Liebe und seine nie endende Neugierde hat er versucht, mit diesem Werk zum Ausdruck zu bringen.
Es mutet etwas willkürlich an, wie Rothery das Buch aufgebaut hat: von Beziehungen zwischen Tieren und Pflanzen über Familienbande und speziellen Fähigkeiten bis hin zu konvergenter Evolution deckt er ein breites Wissensgebiet ab. Doch er verfolgt klar ein Ziel: er möchte das Geheimnisvolle, das Verborgene aufdecken, tierische Strategien im täglichen Überlebenskampf, die dem Laien nicht immer offensichtlich sind, und die Faszination dahinter verbreiten. Dabei ist es nun egal, ob er Parasitismus und Sexualdimorphismus erklärt oder einzelne Tiere vorstellt.
Schwerpunkt liegt klar auf den Bildern
Als Illustrator legt er klar den Blickpunkt auf seine Bilder, die nicht spurlos am Betrachter vorübergehen dürften. Er bezeichnet sich selbst als detailversessen, und das merkt man auch: Die Illustrationen wirken wie bearbeitete Fotos, wenn man jedoch genau hinschaut, erkennt man die einzelnen Arbeitsschritte, die Rothery gebraucht hat. Manche Bilder erstrecken sich über eine ganze Seite und sind dadurch umso beeindruckender und lebensnaher.
Etwas ungenauer gelingen dagegen die Texte, die fachlich anfangs etwas holprig und im Hinblick der Richtigkeit nicht eindeutig sind. Dennoch sind sie lebendig geschrieben, erklärend und einleuchtend, und bieten das richtige Gegenstück zu den Bildern. Im Endeffekt schafft es der Autor vor allem, seine Begeisterung zu vermitteln, und das war mit Sicherheit auch sein großes Ziel.
Fazit
Die Benennung des Buches ist nicht ganz eindeutig (ob nun Lexikon oder Kunstband?), doch es unterhält auf ganzer Linie und lädt zum wiederholten Durchblättern ein. Allein die Betrachtung der Bilder lohnt bereits die Anschaffung.
Ben Rothery, Frederking & Thaler
Deine Meinung zu »Geheimnisse der Tierwelt«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!