Expedition Arktis

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André C. Schmechta
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonNov 2020

Wissen

Nicht nur die Bilder allein erzählen von der Expedition. Zu jedem Bild gibt es ergänzende Kurzinfos. Daneben lernen wir die verschiedenen Forscherteams und ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkt näher kennen. Und in mehrseitigen Ausführungen werden zentrales Aspekte der Klimaforschung verständlich vertieft.

Ausstattung

Im Vordergrund des 288 Seiten umfassenden, großformatigen Buches stehen ganz klar die imposanten meist doppelseitigen Fotos.

Visuell beeindruckend und informativ

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mich „Südlich vom Ende der Welt“ aufgehalten. Mit „Expedition Arktis“ geht es nun auf die entgegengesetzte Seite an den Nordpol. Das internationale MOSAiC-Forschungsteam bricht mit der Polarstern auf, um die Auswirkungen des Klimawandels auf das Eis zu erkunden.

Die Polarstern ist nicht irgendein Schiff, es zählt zu den leistungsfähigsten Forschungsschiffen der Welt und wurde eigens für die Plarforschung konzipiert. Das Schiff kommt sowohl in der Arktis also Antarktis zum Einsatz.

Eisdrift - die andere Art die Arktis zu bereisen

Das Besondere an der im September 2019 gestarteten Expedition ist, dass sich die Polarstern an der sibirischen Seite der Arktis in einer gigantischen Eisscholle eingeschlossen hat und mit dieser Scholle über den Nordpol zur Eiskante des Atlantik hat tragen lassen - Eisdrift nennt sich das. Erstmals ist ein Forscherteam so weit nördlich in die zentrale Arktis vorgestoßen, um wichtige Daten für das Verständnis des Klimasystems zu sammeln.

Das Froscherteam befindet sich dann auch nicht nur auf dem Schiff, sondern errichtet zusätzlich Camps und Forschungseinrichtungen auf der gigantischen Eisscholle. Klar, dass dann auch mit einigen Unwegsamkeiten und Problemen zu rechnen ist, die es zu meistern gilt. So machen etwa Stürme der Expediton zu schaffen, die Eischolle bricht, Teile des Camps sind nur noch schwierig zu erreichen.

„Kompromisslose Schwärze“ in der Polarnacht

Mittendrin, Fotografin Esther Horvath. Sie fängt die Geschehnisse und Ereignisse an Bord des Schiffes und auf dem Eis eindrucksvoll ein. Im Vordergrund des großformatigen Buches stehen dann auch ganz klar die imposanten meist doppelseitigen Fotos. Sie dokumentieren die beschwerliche und interessante Arbeit des Forschertrams, aber auch den ganz normalen Alltag an Bord der Polarstern. Esther Horvath zeigt uns die unberührte Natur und führt uns in das Reich der Eisbären.

Viele der Fotos wirken besonders spektakulär und dramatisch, da sie in tiefer Dunkelheit aufgenommen wurden. So kommt die künstliche Beleuchtung der Polarstern oder rund um die Camps auf dem Eis sehr wirkungsvoll zur Geltung. Manche Fotos könnten glatt einem Science Fiction Blockbuster entsprungen sein.

Doch nicht nur die Bilder allein erzählen von der Expedition. Zu jedem Bild gibt es ergänzende Kurzinfos, welche die jeweilige Szene und ihren Hintergrund erläutern. Daneben lernen wir die verschiedenen Forscherteams und ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkt näher kennen. Und in mehrseitigen Ausführungen werden zentrales Aspekte der Klimaforschung verständlich vertieft. Trotz Umfang und Gewicht bleibt das Buch dabei jederzeit leicht zugänglich, da es nicht mit Expertenwissen überfrachtet wird.

Fazit:

Der Klimawandel ist eines der drängenden Themen unserer Zeit. Auf 288 Seiten können wir beinahe hautnah dabei sein, wie eine Gruppe Forscher neue Erkenntnisse gewinnt, um wichtige Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. „Expedition Arktis“ ist dabei nicht nur ein visuell beeindruckendes, sondern auch informatives Buch, welches einen spannenden Einblick in die Klimaforschung ermöglicht.

Expedition Arktis

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