Warum wir auch ein Stück weit Elefanten sind
Die rezenten drei Elefantenarten sind die letzten Überbleibsel einer einst formenreichen Gruppe. Dass die verbliebenen Vertreter nicht aussterben, dazu leistet der Naturschutz wichtige Beiträge, sind sie doch sowohl ökologisch als auch für uns Menschen wichtig. Warum das so ist, verrät die Elefantenforscherin Hannah Mumby – und teilt noch ganz persönliche Anekdoten.
„Wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich einen Elefanten.“
Hannah Mumby sieht starke Parallelen zwischen Elefanten und Menschen: Beide haben eine hohe Lebenserwartung, kümmern sich aufopferungsvoll und über Jahre hinweg um ihren Nachwuchs und pflegen Freundschaften ebenso, wie sie um verstorbene Kameraden trauern. Für ihre Arbeit mit und über Elefanten wurde die Verhaltensbiologin mehrfach ausgezeichnet. In diesem Buch spricht sie über ihre Erfahrungen und darüber, warum Elefanten sie so tief bewegen; dabei liegen Trauer und Glück nah beieinander.
Es sollte nicht als reines Sachbuch über die Dickhäuter verstanden werden, sondern mehr als Mischung aus Autobiografie und Liebeserklärung an die Elefanten. Hannah Mumby ist nur per Zufall zur Elefantenforschung gekommen, hat die großen Rüsseltiere in Afrika das erste Mal kennengelernt und sich rasch verliebt, anschließend über mehrere Jahre in Myanmar an ihnen geforscht. Dazwischen stecken jedoch Schicksalsschläge, aber auch Erfolge, die sie stets Parallelen zu den Elefanten ziehen lassen.
Und so ist das Buch auch aufgebaut: Sei es eine schwere Krankheit ihrerseits oder die Angst um den Tod geliebter Menschen – stets weiß Mumby ihre Erlebnisse mit dem Leben von Elefanten zu verknüpfen, wenngleich es durchaus hätte konsequenter sein dürfen. Ihre Theorien sind faszinierend, erschließen sich aber nicht völlig. Dennoch ist es spannend, nicht nur die Biologie der Elefanten kennenzulernen, sondern auch die Biologin selbst.
Ein Buch zum Träumen
Hannah Mumby vermag zu begeistern. Ihre Faszination für die Tiere ist ansteckend, aber es ist auch schwer ihr zu folgen. Als jemand, der sich hauptsächlich mit Elefanten beschäftigt, schafft sie es oftmals nicht, ihre Begeisterung zu zügeln. Ihre Art zu erzählen wirkt wie ein begeistertes Schwadronieren, das zwar interessant zu lesen ist, aber eine gewisse Struktur vermissen lässt.
Aufgebaut ist das Buch in 11 Kapitel, die sich oberflächlich mit einem bestimmten Thema beschäftigen, aber nicht darauf beschränkt sind. Das mag an der oben genannten Eigenart der Autorin liegen, bringt aber auch eine gewisse Leichtigkeit hinein. Vor allem die persönlichen Anekdoten der Biologin sind hier das Salz in der Suppe. Das ein oder andere Mal kommt man dabei ins Schwärmen und sieht sich selbst auf Tuchfühlung mit Elefanten.
Aufgefrischt wird das Buch noch durch einige (aber doch zu wenige) Farbfotos, die alltägliche Szenen aus dem Leben der Elefanten zeigen, das Geschriebene aufgreifen oder die Interaktion zwischen Elefant und Mensch präsentieren. Kurze Texte erklären dann noch, was darauf zu sehen ist.
Fazit
Wer Elefanten mag, wird hier Bereicherung finden. Für wissenschaftlich Interessierte könnte es jedoch zu wenig sein – obwohl es allemal fürs Herz reicht, wenn auch vielleicht nicht für den Wissensdrang.
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