Die gehäkelte Monster WG

Rikki Gustafson liebt Häkeln. Doch anders als andere fabriziert sie keine Pullover oder Topflappen – Rikki häkelt Amigurumi, die sie dann auf Messen verkauft oder im Internet vorstellt. Die ursprünglich japanische Kunst, kleine Gegenstände, Tiere oder Personen zu stricken oder zu häkeln und diese dann auszustopfen, ist auch bei uns immer beliebter geworden. Die Designs von Rikki Gustafson sind dabei etwas Besonderes, egal ob es sich um Meeresbewohner, Kakteen oder was auch immer handelt. Jetzt hat Gustafson die Welt der Monster für sich entdeckt und zeigt uns Anleitungen für 40 Kreaturen, die liebenswerter nicht sein könnten.

Nessie, Greif, Werwolf und Co.

Monster können manchmal ganz schön erschreckend sein, doch diese gehäkelten Genossen sind das wirklich nicht! Hier sind selbst die bedrohlichsten Exemplare nett und liebenswert. Gustafson hat sie in die Kapitel „Kryptiden“, „Menschenfresser“, „Aus der Tiefe“, „Waldwesen“, „Unheilstifter“ und „Fliegende Wesen“ eingeteilt. Damit dürfte wirklich so jedes bekannte und vielleicht auch weniger bekannte Monster vorhanden sein. Es gibt den Phönix genauso wie den Sandwurm, den Nosferatu und den Krampus, die Meerjungfrau, die Chimäre, den Goblin und natürlich Frankensteins Monster. Schön ist, dass die Autorin jedes Modell mit dem historischen Hintergrund einführt. So können wir noch einmal das Schicksal der Medusa nachlesen oder die japanischen Kaiju kennenlernen. Und wir erfahren, dass der „Bogeyman“ „seit Generationen Kindern Albträume bereitet“ und der Slanderman erst 2009 kreiert wurde, aber scheinbar seitdem sogar geschichtet worden sein soll – was es nicht alles gibt.

Ein wenig Erfahrung könnte nötig sein

Wer noch nie gehäkelt hat, könnte sich mit den kleinen Figuren vielleicht etwas schwertun. Doch es sind Monster und die müssen auch nicht unbedingt perfekt aussehen. Außerdem kann dickere Wolle helfen, die ist laut Autorin einfacher zu handhaben und produziert natürlich auch größere Figuren. Ich habe mich an den Leshy gewagt, einen „Waldgeist aus der slawischen Mythologie“, der einem Hirsch nicht ganz unähnlich ist. Die Herstellung der einzelnen kleinen Komponenten, wie Schnauze und Arme war etwas diffizil, doch Dank der detaillierten Anleitung kein Problem. Die Autorin erklärt alles bestens. In der Einleitung zum Buch geht sie auf die Techniken ein und zu jeder einzelnen Anleitung gibt sie die Abkürzungen und benötigen Materialien gesondert an. Aber man kann gerade bei Amigurumis auch sehr gut schon vorhandene Wollreste aufbrauchen und so womöglich neu hinzukommende verhindern. So ist der Alien für meinen Science-Fiction begeisterten Mann eben grün und nicht grau ausgefallen und der Drache für meine Tochter wird rot-gelb und nicht grün-braun.

Geschenke, Glückbringer oder einfach nette Gesellen

Die „Monster WG“ ist eine überaus liebenswerte Familie von kleinen Häkelwundern. Egal ob man ein kleines Geschenk braucht oder ein gebeutelter Freund vielleicht einen Glücksbringer benötigt – hier ist für Jeden etwas dabei. Und wer einfach gerne häkelt, findet hier die etwas anderen Amigurimi. Mein Leshy sieht mir jetzt bei der Schreibtischarbeit zu und der Alien wird wahrscheinlich als Schlüsselanhänger Freude bereiten. Also ran an die Häkelnadel und sich und anderen eine monstermäßige Freude machen!

Fazit

Herrliche Amigurumi der etwas anderen Art! Rikki Gustafsons 40 Monster und Fabelwesen machen einfach Spaß - bei der Herstellung, beim Verschenken oder einfach beim Ansehen. Ein wunderbares Buch für alle, die gerne Häkeln, auch wenn es manchmal etwas diffizil zugeht und vielleicht ein wenig Erfahrung ganz gut wäre. Aber Monster sind nun mal per se nicht perfekt und so kann man mit der „gehäkelten Monster WG“ gut in die Herstellung von Amigurumi einsteigen.