Die alpine Flugrettung
- Bergwelten
- Erschienen: Juni 2022
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Eine Hommage an die fliegenden Retter*innen
Es ist gut, wenn man die Alpine Flugrettung nie in Anspruch nehmen muss, aber es ist noch besser, dass es sie gibt! Jährlich verunfallen zahlreiche Menschen im Gebirge, die ohne die fliegenden Rettungsmannschaften keine rechtzeitige Hilfe erhalten würden.
Der österreichische Journalist Robert Sperl war langjähriger Chefredakteur und Editional Director des „Terra Mater Magazins“ und für „The Red Bulletin“. Mit dem vorliegenden Buch erlaubt er tiefe Einblicke in die Welt der Alpinen Flugrettung und verneigt sich gleichzeitig vor deren unglaublicher Leistung.
Alle Aspekte sind berücksichtigt
Sperl ist absolut umfassend an das Thema herangegangen. Er erklärt die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der alpinen Luftrettung, die mit einem waghalsigen Einsatz 1946 beginnt, aber schon seit Jahrzehnten angepeilt wurde und bis heute immer neue Impulse und Möglichkeiten erfuhr. Nicht zuletzt die ständigen Innovationen bei den Fluggeräten erweitert die Möglichkeiten der Einsätze. In einem sehr ausführlichen Kapitel stellt uns Sperl daher die „Hardware der Retter“ vor, die von den einzelnen Helikoptern bis hin zu den Arbeitsplätzen der Crew und diversen Rettungsmethoden alles Technische abdeckt.
Doch neben dem Gerät sind es vor allem die Besatzungen, die Leben retten. Sperl erklärt uns die Ausbildung der Piloten und der Flugretter, die von den Kandidaten alles abverlangt. Er ergänzt die Fakten durch Einblicke hinter die Kulissen durch einzelne Kapitel mit Interviews, Reportagen und Porträts. Dabei ist es fast unfassbar, was die Retter*innen leisten und oft genug ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten um zu helfen. Daher auch die eindringliche Bitte in einem Interview des Präsidenten des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Dr. Peter Paal, das Gebirge nicht als Outdoor-Spielplatz zu sehen, sondern sich der eigenen Möglichkeiten genauso bewusst zu sein, wie den gegebenen Naturgewalten.
Wenn die Rettung aus der Luft nötig wird
Wenn man sich ins Gebirge begibt, sollten die Maßnahmen bei Unfällen immer im Kopf parat sein. Auch daran denkt Sperl und gibt noch einmal einen „mentalen“ Notfallplan mit, indem er „zehn Tipps, die man sich merken sollte“ listet und die Schritte zur Alarmierung des Helikopters genau beschreibt, genauso wie die Verhaltensweise, wenn dieser eintrifft. Wer dann von wo und mit welchem Gerät kommen könnte, wird in dem Kapitel „Zahlen, Daten, Fakten“ beschrieben, das Steckbrief-artig, aber allumfassend die einzelnen Anbieter von Alpinen Rettungsflügen listet und deren Standorte auf einem Lageplan zeigt. Nicht alle Standorte sind ganzjährig besetzt und manche Anbieter haben nur einen Helikopter, andere wiederum sehr viele, wie die ÖAMTC-Flugrettung in Österreich oder die Rega in der Schweiz. Doch Rettung aus der Luft ist im alpinen Raum zum Glück immer schnell zur Stelle.
Beeindruckende Fotos ergänzen den Text
Obwohl unglaublich viele Einzelheiten und technische Details das Buch prägen, ist die Lektüre nicht staubtrocken. Schon die Mischung aus Fakten, Interviews und Reportagen bringt Abwechslung und erlaubt verschiedene Blickwinkel auf das Thema. Zudem lockern sehr viel Bilder und Zeichnungen die Textteile auf.
Die Aufnahmen reichen von sepiafarbenen historischen Fotos bis zu farbigen aktuellen Aufnahmen – und alle sind gleichermaßen beeindruckend. Wer sich im Gebirge bewegt, egal auf welche Art und egal zu welcher Jahreszeit, sollte dieses Buch lesen. Man wird sich der Gefahren bewusst, die einen gefährlichen Einsatz der Flugrettung erfordern könnten und ist gleichzeitig beeindruckt, was alles hinter der Rettung steckt. Es ist aber ebenso ein Buch für Fluggeräte-Fans, denn die Helikopter sind wahre Technikwunder, die mit ihren Details, den Bildern und Beschreibungen beeindrucken dürften.
Fazit
Eine längst überfällige Hommage an die Alpine Flugrettung! Robert Sperl lässt in diesem Buch keine Fragen offen und erklärt nicht nur ausführlich alle technischen und theoretischen Aspekte, sondern lässt in Interviews und Porträts auch die menschliche Seite einfließen. Nach der Lektüre ist man einfach nur beeindruckt und dankbar für die unglaubliche Leistung der Rettungsmannschaften.
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