Das geheime Leben der Elefanten
- National Geographic Deutschland
- Erschienen: Juni 2023
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Den grauen Riesen hautnah.
Sie sind sanftmütig, aber auch gefährlich; sie sind groß und stark, und müssen doch um ihr Leben fürchten; sie bewegen sich ohne Rücksicht durch die Natur, sie schaffen für andere Lebewesen aber dadurch Lebensraum. Elefanten stecken voller Widersprüche, sind Protagonisten vieler Legenden und Geschichten, erscheinen uns vertraut, aber halten nach wie vor viele Geheimnisse vor uns zurück. Die grauen Riesen faszinieren bis heute. Dabei fangen wir jetzt erst an, sie zu verstehen …
„Wenn sich Elefantengruppen einander nähern, begrüßen sie sich lautstark, verschlingen ihre Rüssel miteinander, berühren und beschnuppern sich gegenseitig am ganzen Körper.“
Wenn es um großartige Dokumentationen und faszinierende Bildbände geht, kann man sich auf National Geographic verlassen! Mit beeindruckenden Bildern und spannenden Geschichten konnte man sich bereits an den Werken „Das geheime Leben der Wale“ und „Das geheime Leben von Oktopus, Seepferdchen und Qualle“ erfreuen. Für diesen Bildband haben die Autorinnen Claudia Geib und Paula Kahumbu an den Erfolg angeknüpft. Letztere engagiert sich schon seit vielen Jahren für den Elefantenschutz und weiß, welche Geheimnisse die Tiere noch verbergen. Daher ist sie es auch, die in einem sehr persönlichen Vorwort in das Buch einleiten darf.
Aufgeteilt ist das Buch in vier Kapitel: Während die drei Elefantenarten „Savannenelefant“, „Waldelefant und „Asiatischer Elefant“ jeweils ein eigenes Kapitel bekommen, erhalten die „Wüstenelefanten“ ebenfalls eines – bei ihnen handelt es sich nicht um eine eigene Art, sondern um einen Ökotyp, eine besonders gut angepasste Form des Savannenelefanten an die heißen Wüsten Namibias und Malis. Es ist erstaunlich, wie diese großen Tiere im heißen Klima zurechtkommen; kein Wunder, dass die Wüstenelefanten sich gesondert vorstellen dürfen.
Die Kapitel sind stets gleich aufgebaut: Über mehrere Doppelseiten wird ausführlich über die Elefanten berichtet, über ihre Lebensweise, Konflikte mit dem Menschen und soziales Miteinander. Ein kurzer Steckbrief aus „wissenschaftlicher Name“, „Verbreitung“ (nebst Karte), „Lebensraum“, „geschätzte Populationsgröße“ und „Merkmale“ vervollständigt das Bild. Kleinere Fotografien im Text geben einen Vorgeschmack darauf, was das eigentliche Herzstück des Buches ist: großformatige Bilder am Ende jedes Kapitels, an denen man sich nicht satt sehen kann.
Für Elefantenfreunde und solche, die es werden wollen
Auf dem Buchrücken wird das Werk als „Hommage“ bezeichnet, und das trifft es sehr gut. Die Texte treffen das Wesen der Elefanten genau: Freundschaften und familiäre Banden werden berührend beschrieben, ebenso wie Trauer und Verlust. Dadurch wird der Sachbuch-Charakter aufgeweicht und das Lesen zu einem Erlebnis, bei dem man wie nebenher etwas lernt. Die Schrift ist groß und in einem angenehmen Schrifttyp verfasst.
Die Fotografien sind allesamt in kräftigen Farben gehalten und sehr passend ausgewählt. Dazu gibt es jeweils eine kurze Bildbeschreibung. Abgebildet sind die Elefanten in jeder Lebenslage. Einzig, dass das Buch relativ dünn ist (ca. 190 Seiten), wovon den größten Teil die Fotos ausmachen, könnte etwas enttäuschen. Man bekommt mit dem Buch zwar viel, aber auch viele Fragen tun sich auf; daran merkt man, dass das Buch nur ein kurzweiliges Vergnügen ist, wenngleich die Bilder zum wiederholten Betrachten einladen.
Fazit
Es ist wahrlich eine fantastische Hommage an die grauen Riesen: lebensnahe Fotos, berührende Anekdoten und die Lust auf mehr. Ein faszinierendes Buch über faszinierende Tiere!
Claudia Geib, Paula Kahumbu, National Geographic Deutschland
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